Bei manchen Patientinnen werden mehrfach Embryonen von guter Qualität eingesetzt, und dennoch kommt es zu keiner Schwangerschaft. Dieses wiederholte Einnistungsversagen (auch „Repeated Implantation Failure – RIF) stellt ein großes Problem dar, weil nur bedingt Therapiemöglichkeiten bestehen. Bei manchen Frauen kann ein „überaktives” Immunsystem der Grund dafür sein, sowohl für habituelle Aborte (mehrere aufeinanderfolgende Fehlgeburten) als auch für Implantationsversagen. Wenn das Immunsystem einen erhöhten Anteil an natürlichen Killerzellen aufweist, kann eine Therapie mit Intralipid eine erfolgversprechende Therapieoption sein.
Was ist Intralipid?
Intralipid ist eine intravenöse, auf Sojabohnenöl basierende pflanzliche Emulsion, die eigentlich zur künstlichen (intravenösen) Ernährung entwickelt wurde und seit Jahren u.a. in der post-chirurgischen Nachsorge routinemäßig benutzt wird. Es beinhaltet keine Blutderivate wie zum Beispiel die Immunglobuline.
Was ist der Wirkmechanismus auf die Gebärmutter?
Der genaue molekulare Wirkmechanismus ist noch unbekannt. Intralipid unterdrückt die Aktivität der natürlichen Killerzellen. In diversen Studien konnte gezeigt werden, dass mittels einer solchen Therapie sowohl die Implantations-, als auch die Lebendgeburtenrate günstig beeinflusst werden konnte.
Wann wird Intralipid in der IVF verwendet?
Jede Therapie sollte grundsätzlich auf einer Diagnose basieren.
Mögliche Indikationen:
- erhöhte Rate an natürlichen Killerzellen
- wiederholte Fehlgeburten oder biochemische Schwangerschaften ohne nachweisbare Ursache
- Einnistungsstörungen nach Embryotransfer